„Wir begrüßen, dass die von den Verhandlern von Union und SPD vorgestellte Einigung auf einen Koalitionsvertrag das bereits vor einigen Wochen durchgesickerte Vorhaben einer MVZ-Regulierung in einen konstruktiven Kontext einbettet.
Einer entsprechenden Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für MVZ steht der BBMV offen gegenüber.
Angesichts der bestehenden Herausforderungen für das deutsche Gesundheitswesen – Ärztemangel, regionale Versorgungsengpässe und dringend benötigter Investitionsfluss – sollten gesetzgeberische Maßnahmen stets zum Ziel haben, die ambulante haus- und fachärztliche Versorgung zu sichern. Hier sind MVZ eine zentrale Säule unseres Gesundheitssystems, unabhängig von der Trägerschaft. Eine regulatorische Unterscheidung in vermeintlich „gute“ und „schlechte“ MVZ wäre vor diesem Hintergrund der falsche Ansatz.
Die Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für MVZ sollte im Interesse der Patientinnen und Patienten für transparente Eigentümerstrukturen sorgen und Rahmenbedingungen gewährleisten, die eine höchstmögliche Versorgungsqualität sicherstellen.
Für eine offene und evidenzbasierte Diskussion über entsprechend sinnvolle Maßnahmen stehen wir jederzeit zur Verfügung, wobei hierfür zuallererst Transparenz geschaffen werden sollte. Alle Maßnahmen sollten auf Basis von nachvollziehbaren Erkenntnissen in der Folge geprüft werden – ohne dringenden Grund dürfen wir den so sehr benötigten Investitionsfluss in den ambulanten Gesundheitssektor nicht gefährden. Bei einer möglichen Regulierung müssen außerdem die rechtlichen Grenzen klar respektiert werden, um die Zukunft der MVZ und die ambulante Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern.“