Empfehlung des Sachverständigenrates Gesundheit & Pflege
Dr. Thorsten Lieb, MdB (FDP), hat erneut das endokrinologikum der amedes-Gruppe in Frankfurt
am Main besucht. Im Mittelpunkt seines Besuchs stand die Diskussion über die aktuelle politische Debatte
rund um das Thema investorengeführte Medizinische Versorgungszentren (iMVZ) in Deutschland.
An der Diskussion war auch die neue Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Betreiber medizinischer Versorgungszentren e.V. (BBMV), Alexandra Gutwein, sowie Prof. Dr. Alexander Mann, Ärztlicher Leiter des endokrinologikum Frankfurt, Dr. med. Petra Saar, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, und Reingard Veit, Teamleitung Labor, beteiligt.
Die Diskussion fokussierte sich auf die Herausforderungen, die mit einer möglichen weiteren Regulierung investorengeführter MVZ verbunden sind. Dabei wurden verschiedene Standpunkte und Lösungsansätze beleuchtet, um eine adäquate Regelung zu gewährleisten. Frau Gutwein betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung evidenzbasierter Entscheidungen in der
gesundheitspolitischen Debatte um Medizinische Versorgungszentren. Sie verwies auf eine Studie von März 2024 mit dem Titel "Evidenz hilft: Beeinflusst die Übernahme durch private, nicht-ärztliche Kapitalgeber das Abrechnungsverhalten von MVZ?", die vom Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) und dem Bundesverband der Betreiber Medizinischer Versorgungszentren in Auftrag gegeben wurde.
Die Studie, durchgeführt von Prof. Dr. Frank-Ulrich Fricke, Professor für Gesundheitsökonomie an der Technischen Hochschule Nürnberg, zeigt auf, dass die Einhaltung der geltenden regulativen Rahmenbedingungen durch die Selbstverwaltung überprüft werden kann und eine datenbasierte Grundlage für mögliche weitere gesetzliche Vorhaben geschaffen werden kann. Frau Gutwein betonte: "Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit eines evidenzbasierten gesundheitspolitischen Entscheidungsprozesses. Eine datenbasierte Grundlage ermöglicht es, Regulierungen zu gestalten, die auf einer soliden Faktenlage beruhen und eine patientenzentrierte sowie qualitätsorientierte Versorgung sicherstellen."
Dr. Lieb, der bereits seit 1998 politisch aktiv und seit 2021 im Mitglied des Deutschen Bundestages ist, sagte: "Eine ausgewogene Regulierung ist von entscheidender Bedeutung, um eine hochwertige und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Es ist dabei unerlässlich, dass wir evidenzbasierte Entscheidungen treffen und eng mit den betroffenen Fachkräften und Einrichtungen zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt."
Prof. Alexander Mann und Dr. Petra Saar betonten in der Diskussion die dringende Notwendigkeit, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben und die bestehenden Potenziale auszuschöpfen. Sie unterstrichen, dass die aktuellen Herausforderungen, sei es beim E-Rezept oder bei der Arzt-zu-Arzt Kommunikation, nur die Spitze des Eisbergs darstellten und wiesen darauf hin, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Die ineffiziente Nutzung digitaler Technologien führt in ihren Augen nicht nur zu bürokratischen Hürden und Zeitverlust, sondern beeinträchtigt auch die Qualität der Patientenversorgung. Für eine weitere Regulierung der MVZ sehen sie beide keinen akuten Bedarf. Dr. Thorsten Lieb zog daraus den Schluss, dass eine weitere Regulierung nicht unbedingt zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen würde.
Vielmehr betonte er die Bedeutung einer qualitätsorientierten Strukturverbesserung, die es z.B. ermöglicht, die Potenziale der Digitalisierung effektiv zu nutzen und gleichzeitig die Patientensicherheit zu gewährleisten: "Eine übermäßige Regulierung kann die Innovation hemmen und die Versorgung der Patienten behindern. Wir sollten uns vielmehr darauf konzentrieren, die Struktur zu verbessern, um die Qualität der Gesundheitsversorgung kontinuierlich zu steigern und den Bedürfnissen unserer Bürger gerecht zu werden."
Die amedes-Gruppe ist als ambulanter Gesundheitsversorger mit über 100 Standorten und mehr als 4.600 Mitarbeitenden ein relevanter Akteur in der deutschen Gesundheitslandschaft. Das Unternehmen bietet ambulante medizinische Leistungen auf Spitzenniveau an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in Deutschland. Das Unternehmen betreibt Medizinische Versorgungszentren (MVZ) an vielen Standorten. Sie decken verschiedene Fachbereiche ab, wie z.B. Endokrinologie, Rheumatologie, Labormedizin, Gynäkologie, Onkologie und weitere medizinische Disziplinen. Die MVZ der amedes-Gruppe arbeiten eng mit anderen Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten und anderen
Versorgungspartnern zusammen, um eine nahtlose Patientenversorgung auf höchstem medizinischen Niveau sicherzustellen.
Das endokrinologikum Frankfurt ist Teil der amedes-Gruppe. Der Standort besteht seit dem Jahr 2003 und ist auf die ambulante Behandlung von endokrinologischen und rheumatologischen Erkrankungen sowie Diabetes mellitus spezialisiert. Insbesondere in diesen Bereichen wird Patient*innen eine fach- und generationenübergreifende medizinische Versorgung auf höchstem Niveau geboten.