Karl Lauterbach kritisiert das Engagement von privaten Kapitalgebern in der ambulanten Versorgung. Das sagte der Gesundheitsminister in einem Interview mit der BILD am 24. Dezember 2022. Damit rechtfertigt er seinen geplanten Eingriff in die bestehende Gesetzeslage zur Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), um, wie es Karl Lauterbach sagte, den „Einstieg von Heuschrecken“ zu unterbinden.
Dazu können Sie die Vorsitzende des BBMV, Sibylle Stauch-Eckmann wie folgt zitieren:
„Für die vom Gesundheitsminister geäußerte Vorwürfe gibt es keinerlei Belege, das hat auch ein Gutachten im Auftrag des Gesundheitsministeriums bestätigt. Karl Lauterbach ist als der Minister gestartet, der evidenzbasierte Politik versprochen hat - seine Aussagen lassen diesen Anspruch vermissen. Es ist purer Populismus.
Prof. Dr. Lauterbach kennt unser Gesundheitssystem wie kein Zweiter und hat es die letzten Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Er weiß, dass gute Medizin und Wirtschaftlichkeit zusammengehen müssen. Durch den medizinischen Fortschritt, Ambulantisierung und die gewandelten Erwartungen des medizinischen Fachpersonal müssen wir in den nächsten Jahren massiv in unser Gesundheitssystem investieren.
Der Staat kommt diesen Verpflichtungen schon seit Jahren nicht nach.
Herr Lauterbach weiß, dass die Investoren, die er als „Heuschrecken“ verunglimpft, dringend benötigtes Geld zur Modernisierung der ambulanten Versorgung bereitstellen. Sie investieren in die Qualität der Versorgung und die moderne Ausstattung der Praxen."