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Nach Großer Anfrage an Senat: Austausch mit Bürgerschaftsfraktion von B90/Grünen in Hamburg

Am Montag, den 15. August 2022 besuchten die gesundheitspolitische Sprecherin der Hamburger Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Frau Dr. Gudrun Schittek und der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Herr Michael Gwosdz die SKH Stadtteilklinik Hamburg und das VivaQ MVZ Mümmelmannsberg.

 

Die Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten hatten im Sommer eine Große Anfrage zur „Transparenz und Regulierung medizinischer Versorgungszentren“ an den Senat gestellt. Im Nachgang hatten sie sich kritisch zum Engagement von Trägergesellschaften mit Beteiligungskapital geäußert. Darauf lud der BBMV gemeinsam mit dem BBMV-Mitglied alanta health group die Abgeordneten zu einem Blick in die Praxis der Versorgung in Hamburg und einen Austausch in die SKH Stadtteilklinik Hamburg und das VivaQ MVZ Mümmelsmannberg ein.

 

Die Stadtteilklinik ist ein gut ausgestattetes kleines Krankenhaus mit einem allgemeinmedizinisch ausgelegtem kurzstationären Versorgungskonzept. Das Konzept richtet sich insbesondere an ältere Menschen, die aufgrund eines akuten medizinischen Problems oder der Verschlechterung einer chronischen Erkrankung eine stationäre Behandlung benötigen. Dabei arbeiten Klinik und die behandelnden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eng zusammen und stimmen Behandlungsziel und -umfang der Patientinnen und Patienten eng ab. Diese sektorenübergreifende Kommunikation – vor der stationären Behandlung – ist eine Besonderheit im deutschen Gesundheitswesen. Abgerundet wird die Versorgung durch das umfangreiche Behandlungsspektrum der Belegärztinnen und -ärzte. So sichert die SKH Stadteilklinik Hamburg gemeinsam mit den kooperierenden Ärztinnen und Ärzten die medizinische Versorgung für die rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner im sozial schwachen Stadtteil Mümmelmannsberg. Neben der Stadtteilklinik betreibt die alanta health group auch das VivaQ MVZ Mümmelmannsberg für Innere Medizin und Gastroenterologie.

 

Die Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten wurden von Herrn Bernd Rudloff, Geschäftsführer der Stadtteilklinik und alanta health group begrüßt. Herr Rudloff skizzierte die Historie der Stadtteilklinik und die baulichen Maßnahmen in der Umgebung. Zahlreiche Gebäudekomplexe wurden modernisiert und es entstand eine Art modernes Forum, auf dem die Bürgerinnen und Bürger neben Gesundheitsleistungen auch weitere soziale und staatliche Dienstleistungen erhalten können. So ist in der Stadtteilklinik eine Filiale des Gesundheitskiosk vorhanden, die Bürgerinnen und Bürger individuelle in allen Fragen rund um Prävention und Gesundheit berät.

 

Gemeinsam mit Herrn Dr. med. Tjark Frederik Schwemer, Ärztlicher Direktor der Stadtteilklinik, Frau Kim Kira Schöning, Pflegedienstleiterin der Stadtteilklinik und Herrn Dr. med Sönke Meyer-Kienast, Ärztlicher Leiter des VivaQ MVZ Mümmelmannsberg besichtigten die Abgeordneten die Einrichtungen und ließen sich die Abläufe und das Versorgungskonzept erklären. Frau Dr. Schittek, selbst niedergelassene Ärztin zeigte sich im anschließenden Gespräch beeindruckt von der Arbeit des medizinischen Personals und der regionalen Verwurzelung von Personal und Betreibergesellschaft.

 

Mit Blick auf die Regulierungsvorschläge, wie sie etwa auch der Hamburger Senat in der jüngsten Gesundheitsministerkonferenz unterstützt hat, warnte der BBMV-Geschäftsführer, Gernot Nahrung vor negativen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung insgesamt. Die Einschränkung der Gründungsmöglichkeit von MVZ auf den Planungsbezirk, in dem das Trägerkrankenhaus sitzt, führt zu einer Ausdünnung der ambulanten Versorgung und begünstig regionale Monopolbildung.

 

Am Ende des Austauschs zogen Herr Rudloff und Herr Nahrung, Geschäftsführer des BBMV e.V. ein positives Fazit des offenen und ausführlichen Austauschs mit den Bürgerschaftsabgeordneten. Man sei auf der Sachebene sicherlich ein Stückweit näherzusammen gekommen, in dem auch die positiven Seiten einer breiten Trägervielfalt und alternativer Finanzierungsmodelle in der Gesundheitsversorgung deutlicher wurden.